#003 Alsenhof Thalwil

Die grössten Verdichtungspotenziale schlummern in den Einfamilienhausquartieren, wo der Flächenverbrauch pro Kopf am höchsten liegt. In diesen Quartieren lässt sich, ohne Abbruch bestehender Substanz, viel zusätzlicher Wohnraum gewinnen: Durch Anbauten, Aufstockungen oder beispielsweise raumhaltigen Stützmauern im Umschwung.

Das 1956 erbaute Landhaus “Alsenhof” oberhalb Thalwils entsprach nicht mehr der Wohnsituation der Bauherrschaft und bot die Möglichkeit, durch kleiner Eingriffe im Bestand und einem Anbau eine hochwertige, alterstaugliche Wohnung zu formen. Hierfür wurden einerseits unbelegte Zimmer zu einer grosszügigen Wohnküche umgewandelt und andererseits die Wohnfläche um einen neuen Trakt erweitert, der das Ensemble nach Westen abschliesst.

Der Baukörper stellt sich in seiner Einfachheit als archetypisches Haus dar, die Dachform fügt sich in den lokalen Kontext ein, ohne in ein wörtliches Zitat zu verfallen. Die Konstruktion des zweiseitig offenen Körpers aus Beton definiert einen linearen Raum frei von einem sichtbaren Dachstuhl. Die mächtigen Laubbäume lassen in den laubfreien Wintermonaten viel Licht durch, verschatten im Sommer jedoch die grossen Verglasungen.

Im Innenraum nimmt der überhohe Wohnbereich die Orientierung ins Freie und die Öffnung zum Garten als Auftakt vorweg. Durch die verglaste Front lenkt sich der Blick auf den Zürichsee und die Voralpen. Der hintere Bereich schafft mit seiner Zweistöckigkeit Dichte und Geborgenheit für die privateren Räume.