Weiterbauen
Mitte des letzten Jahrhunderts schärften Max Frischs Schriften den Blick für die Zersiedlung der Landschaftsräume und Lucius Burckhard zog mit «Bauen heisst Weiterbauen» die Architektinnen und Raumplaner in die Verantwortung, auf Kontext einzugehen. Trotzdem finden Benedikt Loderers Albträume einer mit identitätslosen «Hüsli» überzogenen Schweiz seit Dekaden kein Ende, obwohl die Defizite unbestritten scheinen; geringe Dichte, hohe Abhängigkeit vom Individualverkehr, wenig ortsspezifische Qualitäten.
Wir sind überzeugt, dass Anbauen, Aufstocken, Erweitern und Umnutzen vorhandener Strukturen – in allen Massstäben - bestehende Qualitäten schärfen kann und Misslungenes aussortieren darf. Die erste Frage muss deshalb stets lauten: "Worauf bauen wir auf'?"
Wir scheuen keine Veränderungen und stellen mit Blick auf unser Umgebung fest: erst konstantes Weiterbauen führt über die Zeit zur Reichhaltigkeit, welche wir heute von altertümlichen Kernstädten kennen und schätzen. Romae non per diem - unsere Vorstädte und Agglomerationen sind erst wenige Minuten alt.