#034 Kiebitzstrasse Rapperswil-Jona

Bauen in Einfamilienhaus-Quartieren erfordert Grosszügigkeit gegenüber verschiedenen individuellen Ansprüchen an Architektur und Umschwung. Das zwanglose Nebeneinander verschiedener Einfamilienäuser bewegt sich im Spannungsfeld zwischen seriellen, immer gleichen Bauten und den individuellen Vorlieben der Bauherrschaften und ihrer Architekt-innen.

Das Doppel-Einfamilienhaus an der Kiebitzstrasse bildet einen Eck- und Schlussstein des neu angelegten Langrüti-Quartiers. Die beiden quadratischen Häuser vermitteln zwischen den gewachsenen Strukturen des bestehenden Erlenquartiers im Norden, deutlich grösseren Mehrfamilienhäusern im Westen und einer bunten Mischung neuer Einfamilienhäuser im Süden.

Die Volumetrie der beiden auseinander geschobenen Einfamilienhäuser vermittelt den Massstab des dahinter liegenden Neubau-Quartiers. Ihre volumetrische Verdoppelung erzählt von einer Serialität, welche das direkte Ergebnis der lokalen Raumplanung und Abparzellierung von vormals landwirtschaftlichem genutztem Boden am Siedlungsrand ist.

Die gestalterische Freiheiten, welche sich Dachform (Wie schräg darf ein "Flachdach" sein?), Fassadengliederung (Was ist ein "ablesbares Attikageschoss"?), Farbigkeit (In welchen Kontext erfolgt "Einordnung" in einer Neubau-Siedlung?) nehmen, loten die Varianz aus, welche das örtliche Baurecht der Erstbebauung zugestand.

Die beiden Häuser sind in jeweils 3x3 Quadranten gegliedert. Im Innenraum verbindet eine spiralförmige Treppe die Geschosse und schafft einen vertikalen räumlichen (Sicht-)Bezug im Gebäude. Im Erdgeschoss gliedern lediglich zwei Wandscheiben den Raum und schaffen eine Abfolge von Blickbeziehungen.

Grosse Fenstersitzbänke im Wohnbereich, Arbeitsplätze in Fensternischen, eine Sitzecke in der Küche oder eine Feuerstelle im Garten: eine Vielzahl kleiner "Örtchen", welche die Nutzungsvielfalt für ein lebendiges Familienleben vergrössern, verteilen sich über die beiden Häuser.