#066 Rietlibach Horgen

Für eine kleine, verwinkelte Parzelle, deren Überbaubarkeit durch die geplante Ausscheidung der Gewässerräume im Siedlungsraum in Frage gestellt wurde, durften wir ein kleines, altersfreundliches Haus entwickeln.

Ein Strauss an baurechtlichen Einschränkungen, anspruchsvoller Topografie und Anforderungen an Hindernisfreiheit, welcher zu Beginn stark einschränkend schien, bewirkte im Laufe der Bearbeitung eine Entwicklung hin zu einem äusserst ortsspezifischen, situativ entwickelten Projekt entlang dem kleinen Rietlibach.

Das Haus entwickelt sich parallel zum Bachlauf aus einer Sequenz von unterschiedlich raumhaltigen Holzrahmen. Weil die Traufhöhe auf gleicher Höhe belassen wird, wird das Dach über dem Erdgeschoss mit zunehmender Raumbreite flacher.

Der Blick entlang der bachseitigen Fassade baut eine - für die Grösse des Stöckli - unerwartete räumliche Grosszügigkeit auf. Die Tiefenwirkung wird durch den Carport verstärkt, welcher das Stützenraster der Fassade im Aussenraum fortsetzt und einen gedeckten Zugang sowie Witterungsschutz für Motorfahrzeuge und Fahrräder bietet.

Im Innenraum zeichnet eine abgetreppte Brüstung die aussenliegende Topografie nach und macht den Aussenraum und seine sinnlichen Eindrücke auf unterschiedlichen Sicht-, Hör- und Dufthöhen erlebbar. Auf kompaktem Raum sind sämtliche zum Wohnen benötigten Räume stufenfrei erreichbar.

Eine Holztreppe führt aus dem Wohnbereich in zwei zusätzliche Zimmer und einen offenen Arbeitsbereich im Obergeschoss.